Epaulette

Aufbau einer Epaulette, hier zaristischer Oberstleutnant, Artillerie-Brigade Nr. 46:
1. Randeinfassung (hier Tresse)
2. Knopf
3. Schieber bzw. Zunge
4. Passant(e)[1] bzw. Attente[2] oder Steg (Epaulettenhalter)
5. Rangsterne
6. Abzeichen der Laufbahn oder Waffengattung
7. Epaulettenfeld
8. Einheitsnummer
9. Halbmond
10. Kantillen oder Fransen
[1]
Epauletten und Achselstücke, Deutsches Kaiserreich, 1871–1918
Herzogtum Warschau, 1812: die beiden Infanteristen außen mit Epauletten
Typen von Epauletten der russischen Streitkräfte.
Reihe 1. Infanterie-Ausführung
1a. Ranggruppe Oberoffizier; hier Porutschik Seiner Majestät Erewaner 13. Leibgarde-Grenadierregiment
1b. Ranggruppe Stabsoffizier; hier Oberst 46. Artilleriebrigade
1c. Ranggruppe Generalität; hier Generalfeldmarschall Seiner Majestät (Wilhelm II., König von Preußen) Wüborger 85. Infanterieregiment
Reihe 2. Garde-Ausführung
2a. Ranggruppe Oberoffizier; hier Hauptmann Michailower Artillerieschule
2b. Ranggruppe Stabsoffizier; hier Oberst Litowsker Leibgarde-Regiment
2c.Ranggruppe Flaggoffizier; hier Vizeadmiral
Reihe 3. Kavallerie-Ausführung
3a. Ranggruppe Unteroffizier; hier Unterfeldwebel Seiner Majestät Aleksander III Smolensker 3. Ulanregiment
3b. Ranggruppe Oberoffizier; hier Podesaul Kisljar-Grebensker 1. Reiterregiment der Terskoer Kosaken
(3a. & 3b. zeigen keine Epauletten, sondern Schulterschuppen)
3c. Ranggruppe Stabsoffizier; hier Oberstleutnant Seiner Majestät – Ihrer Majestät Marie Fjodorowna Pskowsker 2. Leibgarde-Dragonerregiment
3d. Ranggruppe Generalität; hier Kavalleriegeneral, General-Adjutant des Kaisers
Reihe 4. Andere Ausführungen
4a. Ranggruppe Oberoffizier; hier Titular-Berater, Veterinärmediziner
4b. Ranggruppe Stabsoffizier; hier Flaggschiff Ingenieur-Techniker, Ingenieur-Technisches Korps der Flotte
4c. Ranggruppe Generalität; Geheimrat, hier Professor Kaiserliche Militärmedizinische Akademie

Eine Epaulette (veraltet das Epaulett; frz. épaulette, zu épaule „Schulter“) zählt zu dem Schulterbesatz einer Uniform. Im Deutschen bezeichnet man so üblicherweise eine spezielle Form, die sich von der einfachen Schulterklappe oder dem eleganteren Schulterstück unterscheidet.

Der Epaulette sehr ähnlich sind die Schulterschuppen, bei denen Schieber und oft auch das Feld komplett mit Metallschuppen besetzt sind. Dies war bspw. bei der sächsischen Kavallerie bis 1914 Praxis.[1] Bei der US-Kavallerie gehörten sie, unter der Bezeichnung shoulder scales, bis zu Beginn des Sezessionskrieges zur Paradeuniform der Mannschaften.

Nur sehr entfernt verwandt sind die Schulterketten aus engmaschigen Metallgeflecht. Solche shoulder chains werden in der britischen Yeomanry von Mannschaften und Offizieren, von letzteren mit Rangsternen, getragen. Schulterketten kamen zuerst in der Kavallerie der britischen Indienarmee auf.[3] Sie können als Überbleibsel der mittelalterlichen Kettenrüstung angesehen werden.

In abgewandelter Form haben sich Epauletten und Schulterketten längst auch zu Accessoires der Zivilkleidung entwickelt und sind bspw. bei der Rocker- und Punkmode, aber auch bei festlicher Damengarderobe anzutreffen.

  1. a b c Herbert Knötel: Epauletten, in: Reallexikon zur Deutschen Kunstgeschichte, Bd. V (1962), Sp. 807–810; in: RDK Labor.
  2. Marine nationale française: Instruction N° 1 relative au port de l’uniforme dans la marine (Anweisung No. 1 zum Tragen der Uniform der Marine) auf acoram.fr, pdf.
  3. Gurcharn Singh Sandhu: History of the Indian Armoured Corps, 1941-1971 (Vol. 1): The Indian cavalry, New Delhi 1981, ISBN 9788170940135, S. 405

© MMXXIII Rich X Search. We shall prevail. All rights reserved. Rich X Search